Der Atoll- und Insel-Staat "Republik Malediven" liegt mit seinen mehr als 1196 Eilanden mitten im Indischen Ozean und gilt mit "un"gezählten Korallenriffen, Palmen, Brotfruchtbäumen, Sandstränden, aber auch gelegentlichen Monsunstürmen als eines der malerischsten und exotischsten Urlaubsziele im Raum Südasien.
Die Malediven sind nicht vulkanischen Ursprungs, sondern lagern auf Korallenbänken; ca. 220 Inseln sind bewohnt und liegen im Schnitt gerade einen guten Meter über dem Meeresspiegel. Nicht zuletzt deshalb hat der Inselstaat bei Klimaschutzkonferenzen ein gesteigertes Interesse, im weltweiten Verbund mit vielen anderen "Insulanern", die fortschreitend globale Erwärmung, wenn schon nicht mehr gänzlich stoppen zu können, so doch wenigstens merklich zu verlangsamen.
Das muslimisch geprägte Präsidialsystem (Staatsreligion Islam / bei reglementierter Religionsfreiheit) herrscht über 19 Inselgruppen südwestlich vom indisch festländischen Subkontinent und erstreckt sich in Äquatornähe über eine Nord-Südausdehnung von ca. 870 Kilometern. Offizielle Landessprache ist das "endemische" Dhiveni, ein originäres Maledivisch.
In der Natur der geografischen Einbettung fällt auch die relativ dünne Besiedlung mit statistisch 1,1 Einwohner(n) pro 1000 Quadratmetern bei einer Gesamtpopulation von ca. 330.000 Maledivern. Diese Verteilungsgröße ist allerdings realiter weit geringer, weil allein auf der Hauptinsel mit der gleichnamigen Hauptstadt Malé über 100.000 Staatsbürger ansässig sind. Damit gehört das maritime Stadtgebiet von Malé zu den dichtbevölkerten Regionen der Welt.
Tourismus
Einnahmestark für die Volkswirtschaft sind die Touristik-Inseln Kuramathi, Bandos, Vabbinfaru und Meerufenfushi, außerhalb der Tourismuszentren ist kaum Fremdenverkehr aufzufinden; das entspricht dem Willen der Staatsführung. Ausflüge und Tagestouren mit Booten, Kleinschiffen sowie Flugbooten und Wasserflugzeugen in die entlegenen Teile der Inselrepublik sind jedoch fahrplanmäßig organisiert.
Wetter
Die Tagestemperatur liegt im Sommer bei durchschnittlich ca. 31 °C, in der Winterjahreshälfte bei ca. 26 °C, die Wassertemperatur ist für Badefreunde bei einem Mittel von knapp 28 °C geradezu traumhaft. Über 130 Regentage im Jahr sorgen für üppig tropische Vegetation.
Besiedlung und Herrschaft
Seit wann die Malediven besiedelt wurden, bleibt bis heute im Dunkel der Geschichte, jedenfalls muss die Inselgruppe ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als islamisiert gelten. 1558 versuchten portugiesische Kolonialisten das bis dahin herrschende Sultanat zu verdrängen. Der sich im Zuge entwickelnde über zehnjährige Guerillakrieg der einheimischen Moslems vertrieb die iberischen Invasoren jedoch.
Der zweite Versuch einer Unterwerfung, zumindest Dienstbarmachung, fand im 17. Jahrhundert durch die Niederländer statt, die ein Protektorat errichteten. Nachdem die Briten jedoch die Vorherrschaft im Indik errungen hatten, verdrängten sie ab Anfang des 19. Jahrhunderts den Welthandelskonkurrenten und errichteten von 1887 bis 1965 selbst ein Protektoratsgebiet über die Malediven.
1932 bekamen die Malediven unter Sultan Mohammed Shamsudeen III. eine erste Verfassung. 1956 errang der Inselstaat innenpolitische Autonomie und wurde dann 1965 von UK völlig unabhängig. Das Vereinigte Königreich unterhielt jedoch weiterhin zahlreiche Militärstützpunkte auf der Inselgruppe, vorrangig Flugplätze bis 1976.
Nach einer verfassungsgemäßen Abschaffung des Sultanats und Ersetzung dieses durch die Republik im Jahre 1968 sowie einigen grundlegenden Revirements und staatsstrukturellen Umwälzungen, infolge der Dekolonialisierung, trat die kleine Nation 1982 dem Commonwealth of Nations bei.
